Einträge von Tobi

Die „Z*Mission“: Leerstellen im stadträumlichen Gedächtnis

Die Z*Mission der Berliner Stadtmission (1910–1940) zielte darauf ab, Sinti:zze und Rom:nja zu missionieren und war von antiziganistischen Haltungen geprägt. An verschiedenen Berliner Standorten, wie der Türkenstraße und Müllerstraße, wurden vor allem Kinder betreut. Die Missionsarbeit beruhte auf stereotypen, paternalistischen Ansätzen und trug indirekt dazu bei, dass die Nationalsozialisten leicht auf Informationen über Sinti:zze und Rom:nja zugreifen konnten, was deren Verfolgung erleichterte.

Interview mit Paula Rosenheimer vom Verbund Amaro Drom

Paula Rosenheimer von Amaro Drom arbeitet mit Jugendlichen, um den Berliner Stadtraum aus alternativen, migrantischen Perspektiven zu entdecken. Im Interview spricht sie über das Projekt „Amen tumenca ko Berlin“, das junge Menschen zusammenbringt, um Themen wie Antiziganismus, Flucht und Migration auf kreative Weise zu erkunden und eine neue Form der Gemeinschaft zu fördern.

Geschichte und Gegenwart von Sinti:zze und Rom:nja in Berlin

Die Politik gegenüber Sinti:zze und Rom:nja wurde ab der Reichsgründung immer restriktiver. Institutionen wie die „Zigeunerzentrale“ und die „Zigeunerkonferenz“ festigten die Diskriminierung. Auch in der Weimarer Republik setzte sich diese fort, trotz verfassungsmäßiger Rechte, mit der Einführung spezieller Ausweise und willkürlichen Verhaftungen.

Ede-und-Unku-Weg

Der Ede-und-Unku-Weg in Berlin-Friedrichshain erinnert seit 2011 an das Schicksal von Sinti:zze und Rom:nja im Nationalsozialismus. Benannt nach dem Roman „Ede und Unku“ von 1931, symbolisiert die Straße Freundschaft und steht gegen Ausgrenzung. Unkus tragisches Ende im KZ Auschwitz macht den Weg zu einem wichtigen Erinnerungsort, der das Bewusstsein für historische Verantwortung und Antiziganismus schärfen soll.

Denkmal für die im National­sozialismus ermordeten Sinti und Roma

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma im Berliner Tiergarten erinnert an rund 500.000 im Nationalsozialismus verfolgt und umgebrachte Sinti:zze und Rom:nja. Der lange Weg zur Errichtung war von politischen Auseinandersetzungen geprägt. Heute steht es als Symbol gegen das Vergessen, doch Pläne der Deutschen Bahn für eine S-Bahn-Trasse gefährden das Denkmal und könnten das Erscheinungsbild verändern.

Interview mit David Nikolich vom Verein Rroma Informations Centrum e.V.

Der Verein Rroma Informations Centrum e.V. stellt eine Plattform bereit, auf der Rroma-Aktivist:innen die Vielfalt der Rroma-Perspektiven zu Themen wie Politik, Bildung, Kunst und Kultur präsentieren können. Wir haben uns mit ihrem Mitarbeiter David Nikolich, der Stadtrundgänge zur Geschichte von Sinti:zze und Rom:nja in Berlin organisiert, für ein Gespräch getroffen.

Nationalsozialistische Inszenierung auf dem Olympiagelände

Der Olympiapark, gebaut für die Olympischen Spiele 1936, zeigt bis heute Spuren nationalsozialistischer Inszenierung in Architektur, Skulpturen und Straßennamen. Trotz der Entfernung von NS-Symbolen bleibt die Monumentalität des Ortes eine Herausforderung für die Aufarbeitung. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Verknüpfung von Sport und NS-Propaganda ist wichtig, um die Geschichte und heutige Bedeutung des Ortes zu verstehen.