Nachtigalplatz

Wedding

Der Nachtigalplatz liegt im sog. Afrikanischen Viertel und trennt die Petersallee in zwei Teilstücke. Im Jahr 1910, anlässlich des 25. Todestages seines Namensgebers, wurde der zentrale Platz des sog. Afrikanischen Viertels nach dem Afrikaforscher Gustav Nachtigal (1834 – 1885) benannt. Nach der Flaggenhissung am 5. Juli 1884 durch Nachtigal galt das 87.200 Quadratkilometer große TogoTogo (ehemalige deutsche Kolonie)Die Deutsche Kolonie Togo, auch nur Togo, Togoland oder Deutsch-Togo, war von 1884 bis 1916 eine deutsche Kolonie. Das damalige Gebiet umfasste die heutige Republik Togo und den östlichsten Teil des heutigen Ghana. als die deutsche Musterkolonie in Afrika.

Als junger Militärarzt arbeitete Nachtigal 1862-63 im nordafrikanischen Algerien und Tunesien, bevor er von 1868 bis 1875 als Gesandter der preußischen Regierung durch Regionen Zentralafrikas reiste (heute Tschad, Nigeria, Kamerun, Sudan). In seiner Funktion als Reichskommissar für Westafrika legitimierte Nachtigal im Vorfeld der Kongo-Konferenz 1884 die von Adolf Lüderitz betrügerisch erworbenen Landrechte in Angra Pequena/Lüderitzbucht. Er unterstützte damit den Meilenschwindel. Als Wegbereiter des deutschen KolonialismusKolonialismusDer Begriff Kolonialismus bezeichnet ein auf Erwerb und Ausbau von Kolonien gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der abhängigen Länder und Völker. trägt er Mitverantwortung für dessen rassistischeRassismusDer Begriff Rassismus lässt sich als ein Diskriminierungsmuster und Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse beschreiben. In modernen Gesellschaften sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Chancen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Betroffenen. Verbrechen.

Stand der Umbenennung

Der Nachtigalplatz soll seit dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Mitte vom April 2018 in den Manga-Bell-Platz umbenannt werden. Rudolf Duala Manga Bell (1873 – 1914 ) war König des Duala-Volkes in Kamerun und wurde von der deutschen Kolonialverwaltung am 8. August 1914 hingerichtet.