Maerckerweg

Lankwitz

Der Maerckerweg wurde 1936 nach dem Kolonialoffizier Georg Maercker (1865 – 1924) benannt. Die Ehrung fällt in die Zeit der nationalsozialistischen Aufwertung deutscher “Kolonialkrieger”, zu deren prominentesten Vertretern der Generalmajor zählte.

Zudem ging es bei dieser Widmung um die öffentliche Rehabilitierung Maerckers, der wegen seiner Verwicklung in den rechtsradikalen Kapp-Lüttwitz-Putsch 1920 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden war. Georg Maercker war einer der langgedienten Offiziere der kolonialisierenden “Wissmanntruppe” und 1889/90 am Krieg gegen die Swahili-Küstenbewohner:innen in “Deutsch-Ostafrika” beteiligt. Im Anschluss daran führte Maercker das erste deutsche Truppenkontingent nach “Deutsch-Südwestafrika”. Als Offizier beim Gouvernement Kiautschou (1898 – 1902) nahm er an der Niederschlagung des sog. Boxeraufstandes in China teil. 

Auch am Geneozid an den Herero und den Nama war er als Generalstabsoffizier (1904 – 1907) und Kommandeur des Nordbezirks von “Deutsch-Südwestafrika” beteiligt. 1922 gründete Maercker den Deutschen Kolonialkriegerbund und wurde als dessen erster Präsident eingesetzt.

Stand der Umbenennung

Die Bezirksverordnetenversammlung hat im Juni 2020 auf Initiative von Links- und SPD-Fraktion beschlossen, dass der Maerckerweg umbenannt werden soll. Nun gilt es, durch eine historisch bewusste Namensgebung bisher unbeachtete Aspekte der Kolonialgeschichte, insbesondere des Widerstandes gegen die Kolonialmächte und gegen rassistischeRassismusDer Begriff Rassismus lässt sich als ein Diskriminierungsmuster und Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse beschreiben. In modernen Gesellschaften sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Chancen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Betroffenen. und kolonialistischeKolonialismusDer Begriff Kolonialismus bezeichnet ein auf Erwerb und Ausbau von Kolonien gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der abhängigen Länder und Völker. Strukturen, ins kollektive Bewusstsein zu bringen. 

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