Manga-Bell-Platz (ehem. Nachtigalplatz)
Wedding
Der Nachtigalplatz im sog. Afrikanischen Viertel wurde am 2. Dezember 2022 in Manga-Bell-Platz nach dem König der Duala in Kamerun Rudolf Duala Manga Bell (1973-1914) und seiner Beraterin und Gemahlin Emily Duala Manga Bell (1881-1936) umbenannt.
Der alte Name, Nachtigalplatz, wurde 1910, anlässlich des 25. Todestages von Gustav Nachtigal (1834-1885) vergeben, einem Wegbereiter der deutschen Kolonien Togo, Kamerun und „Deutsch-Südwestafrika“. Von 1868 bis 878 arbeitete Nachtigal als Militärarzt im nordafrikanischen Algerien und Tunesien. Anschließend wurde er von 1868 bis 1875 als Gesandter der preußischen Regierung. In dieser Aufgabe reiste er durch Gebiete des heutigen Tschad, Nigeria, Kamerun und Sudan.
Er veröffentlichte einige Texte über seine Reisebeobachtungen. Deswegen wurde er bei seiner Rückkehr ins Deutsche Reich als Afrikaforscher geehrt. 1879 ernannte ihn die „Berliner Gesellschaft für Erdkunde“ sogar zu ihrem Präsidenten.
Im Vorfeld der sog. Berliner Afrika-Konferenz 1884/1885 wurde er als Reichskommissar für Westafrika eingesetzt. Seine Aufgabe es es die afrikanischen Gebiete deutscher Kaufleute für das Kaiserreich mittels „Schutzverträgen“ zu sichern. Er legitimierte außerdem die von Adolf Lüderitz im „Meilenschwindel“ betrügerisch erworbenen Landrechte im heutigen Namibia.
Weg zur Umbenennung
Der Nachtigalplatz soll seit einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Mitte vom April 2018 in den Manga-Bell-Platz umbenannt werden. Rudolf Duala Manga Bell war König der Duala in Kamerun und wurde von der deutschen Kolonialverwaltung am 8. August 1914 hingerichtet. Zudem soll mit der Benennung seine Beraterin und Gemahlin Emily Duala Manga Bell geehrt werden.



