Darsteiner Weg

Müggelheim

Der Darsteiner Weg in Berlin-Müggelheim in Treptow-Köpenick und wurde am 13. Juni 1936 nach der gleichnamigen Gemeinde in Rheinland-Pfalz benannt.

Darstein war der erste Ort in Deutschland, dessen 106 wahlberechtigte Personen, gegen Ende der Weimarer Republik im Jahre 1930, einstimmig und geschlossen die NSDAP gewählt hatten. Somit war es der erste rein nationalsozialistische Ort im Reich.

Infolgedessen wurde nach der Machtübernahme der NSDAP die Gemeinde als “Ehrenmitglied der NSDAP” ausgezeichnet und 1936 durch einen Straßennamen in Berlin geehrt.

Der Historiker Theo Schwarzmüller thematisiert in seinem Buch “Hauenstein gegen Hitler. Die Geschichte einer konfessionellen Lebenswelt” die Geschichte zweier Nachbardörfer und deren Verhältnis zur NSDAP. Im Gegensatz zu Darstein, dessen Bewohner:innen früh mit der NSDAP sympathisierten, war der Nachbarort Hauenstein ein Ort des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus in Deutschland. Denn auch fünf Wochen nach Hitlers Amtsantritt als Reichskanzler, wählten nur 4,8% der Stimmberechtigten Personen die NSDAP, hingegen 92% die Bayerische Volkspartei. Es war der höchste Wert einer nicht-nationalsozialistischen Partei in Deutschland zu diesem Zeitpunkt.

Stand der Umbenennung

Auch die Debatte um eine Umbenennung blieb nicht stumm. Der Bezirk Treptow-Köpenick hat im Jahre 2007 bereits Untersuchungen zur Herkunft der Namensgebung dieser Straße eingeleitet. Allerdings konnten aus den Archiven noch keine eindeutigen Belege entnommen werden, dass die Benennung des Darsteiner Weg mit der Ehrung des Dorfes als “Hitlerdorf” zu tun hat, sodass ein Umbenennungsprozess durch die Bezirksvollversammlung derweil ausblieb.

Laut dem ehemaligen Bezirksvorsitzenden Stefan Förster soll aber in Zukunft eine Informationstafel aufgestellt werden, falls keine eindeutigen Beweise mehr zur Namensgebung gefunden werden. Allerdings hat sich seit 2009 die Debatte nicht fortgesetzt und auch die Informationstafel wurde nicht angebracht.

Unsere Empfehlung

Uns stellt sich die Frage ob der Fakt, dass ein ca. 160-Einwohner-Dorf, welches 1936 als “Ehrenmitglied der NSDAP” ausgezeichnet wird und im selben Jahr in Berlin ein Straßennamen erhält, nicht Beleg genug ist um einen klaren Zusammenhang zwischen nationalsozialistischem Kontext und der Umbenennung herzustellen und somit Grund genug eine Umbenennung in Erwägung zu ziehen.

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