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Umbenennung der Wissmannstraße in Grunewald

Nachdem im April 2021 die Wissmannstraße in Neukölln in Lucy-Lameck-Straße umbenannt wurde, ist nun auch die Wissmannstraße in Grunewald umbenannt worden.

Die Straße wurde 1898 nach Hermann von Wissmann (1853 – 1905) benannt. Wissmann war preußischer Offizier und trug mit militärischen Expeditionen maßgeblich zur gewaltsamen Kolonisierung des Kongo bei.

Am 13. Juni 2019 hat die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf einen Beschluss mit dem Ziel der Umbenennung der Wissmannstraße beschlossen. Die Initiative Decolonize Berlin unterstützte den Vorschlag einer Umbenennungsinitiative zur Ehrung, der im Nazi-Regime ermordeten, jüdischen Familie Barasch, die von 1921 bis 1942 in der Wissmannstraße 11A lebte. Arthur Barasch besaß das Unternehmen “Gebrüder Barasch, Deutsch-russischer Warenaustausch Berlin” in der M*straße 51 bis er 1942 von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde und dort am 6.November 1942 ermordet wurde.

Die feierliche Umbenennung wurdemit einem Festakt in der Aula des Walther-Rathenau-Gymnasiums in Berlin-Grunewald begangen  Danach wurden an der Ecke Erdener Straße/Wissmannstraße die ersten Straßenschilder ausgetauscht. Erwartet werden auch Nachkommen der Familie Barasch. Alan Ross, ein Enkel des Ehepaars Barasch, begrüßte die Umbenennung, so der Bericht: „Dass jetzt die Straße nach meinem Großvater Arthur und meiner Großmutter Irene Barasch benannt wird, um sie zu ehren, macht mich sehr glücklich. Es ändert nichts an der Vergangenheit, aber es ändert vielleicht die Zukunft.“