Bismarckstraße
Wannsee
Die Bismarckstraße wurde 1871 nach dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck (1815 – 1898) benannt. Bismarck ist bis heute als europäischer Machtpolitiker der deutschen Reichseinigung im kollektiven Gedächtnis präsent. Zusätzlich muss er als Mitinitiator der deutschen KolonialpolitikKolonialismusDer Begriff Kolonialismus bezeichnet ein auf Erwerb und Ausbau von Kolonien gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der abhängigen Länder und Völker. betrachtet werden.
Als es 1883 zu schweren kolonialpolitischen Spannungen zwischen den europäischen Großmächten England, Frankreich und Russland gekommen war, ließ Bismarck sich auf eine aktivere KolonialpolitikKolonialismusDer Begriff Kolonialismus bezeichnet ein auf Erwerb und Ausbau von Kolonien gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der abhängigen Länder und Völker. ein. Am 15. November 1884 begann in Berlin die Kongo-Konferenz, bei der Vertreter von 13 konkurrierenden europäischen Staaten, sowie der USA und des Osmanischen Reiches sich auf Einladung Bismarcks über das künftige Vorgehen auf dem afrikanischen Kontinent berieten. Nach dreimonatigen Verhandlungen im Reichskanzlerpalais hatten sich die Teilnehmer am 26. Februar 1885 auf Kriterien geeinigt, unter denen Kolonialbesitz völkerrechtlich anerkannt werden sollte. Für das Deutsche Reich war die Konferenz die Grundlage für die Kolonien im heutigen Namibia, Kamerun, TogoTogo (ehemalige deutsche Kolonie)Die Deutsche Kolonie Togo, auch nur Togo, Togoland oder Deutsch-Togo, war von 1884 bis 1916 eine deutsche Kolonie. Das damalige Gebiet umfasste die heutige Republik Togo und den östlichsten Teil des heutigen Ghana. und Teilen Ghanas sowie in Tansania, Ruanda und Burundi. Für die afrikanische Bevölkerung folgten blutige Auseinandersetzungen wie der Maji-Maji-Krieg (1905 – 1907) und der Genozid an den Herero und Nama (1904 – 1908).
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In Berlin tragen vier weitere Straßen den Namen Otto von Bismarck. Nach dem Berliner Straßengesetz soll nach und nach die „Beseitigung von Mehrfachnennungen“ durchgesetzt werden, sodass nun die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf hier über einen neuen Straßennamen debattieren kann. Dabei ist es in Berlin als Ort der Aufteilung Afrikas im Rahmen der Kongo-Konferenz angemessen Menschen des antikolonialen Widerstandes zu ehren.