Wissmannstraße
Grunewald
Die Wissmannstraße wurde 1898 nach Hermann von Wissmann (1853 – 1905) benannt. Wissmann war preußischer Offizier und trug mit militärischen Expeditionen maßgeblich zur gewaltsamen Kolonisierung des Kongo bei.
1895 wurde Wissmann zum Gouverneur von der Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ (heutiges Tansania, Ruanda und Burundi) ernannt und ordnete eine Besteuerung der Kolonisierten an, die zum Auslöser des Maji-Maji-Krieges wurde. Im Zuge des Aufstands schlug er mit der sogenannten „Wissmanntruppe“ zwischen 1888 und 1890 den antikolonialen Widerstand der Küstenbevölkerung in der Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ nieder. Im Maji-Maji-Krieg haben mindestens 100.000 ostafrikanische Menschen ihr Leben verloren.
Stand der Umbenennung
Am 13. Juni 2019 hat die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf einen Beschluss mit dem Ziel der Umbenennung der Wissmannstraße beschlossen. Die Initiative Decolonize Berlin unterstützt den Vorschlag einer Umbenennungsinitiative zur Ehrung, der im Nazi-Regime ermordeten, jüdischen Familie Barasch, die von 1921 bis 1942 in der Wissmannstraße 11A lebte. Arthur Barasch besaß das Unternehmen „Gebrüder Barasch, Deutsch-russischer Warenaustausch Berlin“ in der M*straße 51 bis er 1942 von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde und dort am 6.November 1942 ermordet wurde.