Spanische Allee

Nikolassee

Die Spanische Allee wurde am 6. Juni 1939 anlässlich der feierlichen Rückkehr der deutschen Soldaten aus dem spanischen Bürgerkrieg (1936 – 1939) benannt. Die deutsche Armee kämpfte auf der Seite des Faschisten Francisco Francos (1892 – 1975) und war unter anderem für die Zerstörung der Stadt Guernica verantwortlich.

Im Zuge des Spanischen Bürgerkriegs (1936 – 1939) kämpften rund 20.000 deutsche Soldaten auf der Seite Francos in Spanien. Die nationalsozialistische Luftwaffenoperation Legion Condor führte ab 1936 verdeckte Operationen in Form von Luftangriffen durch. Einer davon war die Zerstörung der Stadt Guernica 1937, bei der schätzungsweise 300 Menschen starben. Der Angriff gilt bis heute als Symbol verheerender Luftangriffe gegen Zivilist:innen und löste weltweit Entsetzen aus. Obwohl die deutsche Beteiligung im spanischen Bürgerkrieg von offizieller Seite des Deutschen Reichs und der spanischen Putschisten bis 1939 geleugnet wurde, wurde die Rückkehr der Soldaten 1939 und die durch sie verursachte Zerstörung mit der Benennung der Spanischen Allee geehrt.

Stand der Umbenennung

Anfang der 1990er Jahre strebte die SPD an die Straße umzubenennen.

1998 wurde die nah gelegene Kreuzung an der Ecke Breisgauer Straße zum Guernica-Platz erklärt. Allerdings steht an der Straßenkreuzung kein einziges Haus, so dass der Ort nicht als Platz wahrgenommen werden kann.

Die Linke hat 2010 erneut einen Antrag eingebracht, die Straße umzubenennen. Die SPD befürwortete diese Initiative. Der Antrag wurde allerdings aufgrund von Stimmen der Grünen, CDU und AfD abgelehnt.

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