Georgiiplatz

Westend

Theodor Georgii (1826-1892) ist ein Vertreter der zweiten Phase der deutschen Turnbewegung, der den Turnsport auch als militärische Erziehung betrachtete.

Obwohl der Antisemitismus der Turnbewegung hinreichend erforscht ist, so bedarf es bei Theodor Georgiis Person diesbezüglich weiterer Kontextualisierung. Es lässt sich jedoch feststellen, dass er den Turnsport als “nationale Erziehung und kriegerische Vorbildung des Volkes” betrachtete und während seiner Zeit als Leiter des Deutschen Turnerverbundes Turnvereine als Disziplin- und Gehorsamsschulen sich entwickelten. An seine körperpolitischen Ideale konnte die völkische Körperpolitik anschließen und diese erweitern. Seine Ehrung auf dem Olympiapark Berlin erfolgte durch das nationalsozialistische Regime (Jahreszahl unbekannt) und sollte definitiv weiter kontextualisiert und debattiert werden.

Unsere Empfehlung

Durch die Benennung des Georgiiplatz unter dem Nationalsozialismus, um an seine Beiträge zur Turnbewegung zu erinnern, bedarf es weiterer Kontextualisierung, Forschung und einer eventuellen Umbenennung des Georgiiplatzes.

Literatur

Sassmannshausen, Felix: Körper im Dienst der Volksgemeinschaft. In: Salzborn, Samuel (Hrsg.): Monumentaler Antisemitismus? Das Berliner Olympiagelände in der Diskussion. Baden-Baden 2024, 177–194.

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