Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Adlershof
Der ehemals benannte „Berliner Sportpark“ im Bezirk Prenzlauer Berg wurde 1952 von dem Ost-Berliner Magistrat anlässlich des 100. Todestags Jahns in “Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark“ umbenannt. Namensgeber ist der Turnpädagoge, Politiker und Erzieher Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852). Er war Mitbegründer der deutschen Turnbewegung, verbreitete antisemitische Ressentiments und gilt als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Nationalismus im 19. Jahrhundert.
Antisemitische Haltung
In seinen Schriften äußerte Jahn wiederholt nationalistische, antisemitische und rassistischeRassismusDer Begriff Rassismus lässt sich als ein Diskriminierungsmuster und Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse beschreiben. In modernen Gesellschaften sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Chancen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Betroffenen. Gedanken. Es war Jüdinnen und Juden nicht erlaubt in die Turnvereine einzutreten. Außerdem stilisierte er das Turnen als Vorbereitung auf die Befreiungskriege, um seine nationalistischen Gedanken durchzusetzen.
Stand der Umbenennung
Die Initiative „Sport ohne Turnväter“ setzte sich bereits in der Vergangenheit dafür ein, den Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark umzubenennen. Seit 2012 wird die Verehrung Jahns in Anbetracht des heute unter Volksverhetzung stehenden Strafbestands Jahns antisemitischer und rassistischerRassismusDer Begriff Rassismus lässt sich als ein Diskriminierungsmuster und Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse beschreiben. In modernen Gesellschaften sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Chancen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Betroffenen. Aussagen von dem Verein kritisiert. 2018 forderte der Bezirk Pankow den Berliner Senat auf die Umbenennung zu prüfen, da Jahn in der Gesellschaft inzwischen kritisch beurteilt wird. 2019 lehnte der Berliner Senat die Forderungen des Bezirks Pankow jedoch ab. Der Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen zieht eine Umbenennung der Jahnstraße in seinem Dossier in Betracht, dessen Handlungsanweisung auch in direktem Zusammenhang mit dem Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark steht.
Literatur
- Hönicke, Christian: „Pankow will Jahn Sportpark umbenennen“, unter: https://www.tagesspiegel.de/berlin/umstrittener-turnvater-jahn-pankow-will-jahn-sportpark-umbenennen/22710606.html, zuletzt abgerufen: 28.04.22.
- Hönicke, Christian: „Senat will Jahn-Sportpark in Berlin nicht umbenennen“, unter: https://www.tagesspiegel.de/berlin/kein-antisemit-senat-will-jahn-sportpark-in-berlin-nicht-umbenennen/24017566.html, zuletzt abgerufen: 28.04.22.
- Sassmannshausen, Dr. Felix/ Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus (Hg.): Straßen- und Platznamen mit antisemitischen Bezügen in Berlin. Berlin 2021.
- Sport ohne Turnväter: URL: https://www.facebook.com/SportOhneTurnvaeter, zuletzt abgerufen: 28.04.2022.
- Ueberhorst, Horst: „Jahn, Friedrich Ludwig“, unter: https://www.deutsche-biographie.de/sfz36860.html, zuletzt abgerufen: 28.04.22.