Afrikanisches Viertel

Wedding

Das sog. Afrikanische Viertel in Mitte (Wedding) entstand um 1900 am damaligen Stadtrand Berlins und war vom Berliner Magistrat als Kolonialviertel geplant. Zwischen 1899 und 1958 wurden 25 Straßen und Plätze zwischen Seestraße, Müllerstraße und Volkspark Rehberge nach afrikanischen Ländern, Orten und Personen der deutschen Kolonialgeschichte benannt. Diese Namen sind bis heute eine alltägliche Erinnerung an den Rassismus, die Gewalt und die Ausbeutung der afrikanischen Bevölkerung durch den deutschen KolonialismusKolonialismusDer Begriff Kolonialismus bezeichnet ein auf Erwerb und Ausbau von Kolonien gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der abhängigen Länder und Völker..  

Mit seinen Straßennamen erinnert das sog. Afrikanische Viertel an verschiedene Phasen der deutschen Geschichte, die vom Streben nach Eroberung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents geprägt waren. Das Stadtbild ist hier geprägt von der Kolonialisierung der heute unabhängigen Staaten Togo, Kamerun, Namibia, Tansania, Ruanda und Burundi durch das Deutsche Reich und die rücksichtslose Unterwerfung ihrer Bewohner:innen. Das Deutsche Reich nutzte seine Kolonien als Experimentierfeld entgrenzter rassistischerRassismusDer Begriff Rassismus lässt sich als ein Diskriminierungsmuster und Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse beschreiben. In modernen Gesellschaften sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Chancen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Betroffenen. Gewalt. Im Volkspark Rehberge plante der Hamburger Zoodirektor Carl Hagenbeck (1844 – 1913) entwürdigende „Völkerschauen, die Menschen aus Kolonien aus der Sicht von rassistischenRassismusDer Begriff Rassismus lässt sich als ein Diskriminierungsmuster und Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse beschreiben. In modernen Gesellschaften sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Chancen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Betroffenen. und stereotypischen Vorstellungen vorführen sollten. Einwohner:innen afrikanischer Gesellschaften wurden nach Hamburg in den Tierpark Hagenbeck verschleppt und gezwungen Kämpfe, Rituale und Kriegstänze vorzuführen, die nicht ihrer Kultur entsprachen.

Stand der Umbenennung

Das sog. Afrikanische Viertel kann als Erinnerungsort zur kritischen Auseinandersetzung mit dem RassismusRassismusDer Begriff Rassismus lässt sich als ein Diskriminierungsmuster und Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse beschreiben. In modernen Gesellschaften sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Chancen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Betroffenen. als Erbe der kolonialen Ideologie beitragen und Deutschlands Verantwortung für die Verbrechen der Kolonialzeit zeigen. Im Mai 2011 forderte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in Mitte das Bezirksamt auf, das Afrikanische Viertel zu einem Lern- und Erinnerungsort zu machen. Anfang 2013 stimmte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt einer Verwendung von finanziellen Mitteln aus dem Programm AktionsraumPlus für das Projekt Leo zu. Das Projekt Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel (Leo) will unter Einbeziehung von Anwohner:innen, Jugendlichen sowie verschiedenen Akteur:innen aus der schwarzen Community im sog. Afrikanischen Viertel einen Ort der nachhaltigen Aufarbeitung von KolonialismusKolonialismusDer Begriff Kolonialismus bezeichnet ein auf Erwerb und Ausbau von Kolonien gerichtete Politik unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen, militärischen und machtpolitischen Nutzens für das Mutterland bei gleichzeitiger politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung der abhängigen Länder und Völker. und Sensibilisierung für RassismusRassismusDer Begriff Rassismus lässt sich als ein Diskriminierungsmuster und Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse beschreiben. In modernen Gesellschaften sind es vor allem kulturelle Merkmale, über die Menschen abgewertet und ausgeschlossen werden. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Chancen und die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Integration der Betroffenen. schaffen.

Am 2.12.2022 wurde der sog. Nachtigalplatz im Afrikanischen Viertel und die Lüderitzstraße umbenannt. Sie sind nun dem Nama-Widerstandsführer Cornelius Fredericks (1864-1907) und dem König der Duala in Kamerun Rudolf Duala Manga Bell (1973-1914) und seiner Beraterin und Gemahlin Emily Duala Manga Bell (1881-1936) gewidmet. Die Umbenennungen waren der Erfolg jahrelanger aktivistischer Arbeit verschiedener Initiativen.

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